Trainingszeiten

Dienstag

19:30 – 21:30 Uhr Jugend/Erwachsene Rüdiger Firsching

Mittwoch

18:00 – 19:30 Uhr Anfänger Petra Ott

Donnerstag

20:00 – 22:00 Uhr Erwachsene Detlef Ott

Freitag

17:30 – 19:00 Jugendliche Antonia Firsching

19:00 – 20:30 Erwachsene Rüdiger Firsching

Ansprechpartner:

für Karate ist Rüdiger Firsching 04182 / 22624

oder Detlef Ott 04182 / 8592

Karate (jap. 空手, dt. „leere Hand“) ist eine Kampfkunst, deren Geschichte sich sicher bis ins Okinawa des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt, wo einheimische okinawanische Traditionen (Ti) mit chinesischen (Shàolín Quánfǎ) Einflüssen zum Tōde verschmolzen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand dieses seinen Weg nach Japan und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von dort als Karate über die ganze Welt verbreitet.

Inhaltlich wird Karate vor allem durch Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken sowie Fußfegetechniken als Kern des Trainings charakterisiert. Einige wenige Hebel und Würfe werden (nach ausreichender Beherrschung der Grundtechniken) ebenfalls gelehrt, im fortgeschrittenen Training werden auch Würgegriffe und Nervenpunkttechniken geübt. Manchmal wird die Anwendung von Techniken unter Zuhilfenahme von Kobudōwaffen geübt, wobei das Waffentraining kein integraler Bestandteil des Karate ist.

Recht hoher Wert wird meistens auf die körperliche Kondition gelegt, die heutzutage insbesondere Beweglichkeit, Schnellkraft und anaerobe Belastbarkeit zum Ziel hat. Die Abhärtung der Gliedmaßen u. a. mit dem Ziel des Bruchtests (jap. Tameshiwari), also des Zerschlagens von Brettern oder Ziegeln, ist heute weniger populär, wird aber von Einzelnen immer noch betrieben.

Das moderne Karate-Training ist häufig eher sportlich orientiert. Das heißt, dass dem Wettkampf eine große Bedeutung zukommt. Diese Orientierung wird häufig kritisiert, da man glaubt, dass dadurch die Vermittlung effektiver Selbstverteidigungstechniken, die durchaus zum Karate gehören, eingeschränkt wird und das Karate verwässert.

Ursprünge
Die Legende erzählt, dass der buddhistische Mönch Daruma Taishi (Bodhidharma) aus Kanchipuram (Südindien) im 6. Jahrhundert das Kloster Shaolin (jap. Shōrinji) erreicht und dort nicht nur den Ch’an (Zen)-Buddhismus begründet, sondern die Mönche auch in körperlichen Übungen unterwiesen habe, damit sie das lange Meditieren aushalten konnten. So sei das Shaolin Kung Fu (korrekt: Shaolin-Quánfǎ, jap. Kempō/Kenpō) entstanden, aus dem sich dann viele andere chinesische Kampfkunststile (Wushu) entwickelt hätten.

Da Karate um seine chinesischen Wurzeln weiß, betrachtet es sich ebenfalls gerne als Nachfahren jener Tradition (Chan, Bodhidharma, Shaolin), deren Historizität im Dunkeln liegt und unter Historikern umstritten ist. Trotzdem ziert das Bildnis von Daruma so manches Dōjō.

Etikette

Es gibt im Karatetraining eine hierarchische Unterscheidung: Neben dem Sensei, dem Lehrer, gibt es die Senpai und Kohai.

Jedes Karatetraining beginnt und endet traditionell mit einer kurzen Meditation (Mokusō). Dies soll auch den friedfertigen Zweck der Übungen zum Ausdruck bringen. Die kurze Meditation lässt auf die Tradition des Karate als Weglehre schließen, auch wenn das heutige Training nach modernen sportlichen Gesichtspunkten (so z. B. als Fitness- oder Wettkampftraining), und nicht als Übung des Weges (im Sinne des klassischen Karatedō) ausgerichtet ist. Auch beginnt und endet jedes Karatetraining, jede Übung und jede Kata mit einem Gruß. Dadurch wird das erste Prinzip der 20 Regeln von Gichin Funakoshi zum Ausdruck gebracht: „karate wa rei ni hajimari rei ni owaru koto“ – „Karate beginnt und endet mit Respekt!“

Die herausragende Respekterweisung gegenüber dem Meister äußert sich mitunter in kurios anmutenden Regeln. So wird es etwa als unhöflich angesehen, hinter dem Rücken des Meisters zu gehen. Diese wurzelt keineswegs in der Vorstellung, hinterrücks angegriffen zu werden, sondern im Gedanken, dass ein „Vorbei-Schleichen“ auf eine mangelhafte Lehrer-Schüler-Beziehung (da mangelnde Würdigung) schließen lässt.

In vielen Dōjōs ist es üblich, vor Betreten und Verlassen der Halle die darin Versammelten mit einer kurzen Verbeugung zu begrüßen, eventuell wird auch der Shōmen des Dōjō mit einer weiteren kurzen Verbeugung beim Betreten und Verlassen gegrüßt.

Danach wird gemeinsam ein Grußritus (Rei) zelebriert, in der sich Schüler und Meister voreinander und vor den alten Meistern und Vorfahren (im Geiste, repräsentiert an der Stirnseite, dem Shōmen des Dōjō) verneigen.

Die 20 Regeln

In Japan werden die von Gichin Funakoshi aufgestellten 20 Regeln des für Karateka angemessenen Verhaltens als Shōtō Nijū Kun (jap. 松濤二十訓, wörtlich die 20 Regeln von Shōtō, wobei Shōtō der Künstlername Funakoshis war) oder als Karate Nijū Kajō (jap. 空手二十箇条, wörtlich die 20 Paragraphen des Karate) bezeichnet. Im deutschen Karate vermischt sich der Begriff häufig mit dem der Dōjōkun, die eigentlich nur fünf zentrale Regeln umfassen und lange vor Funakoshi und mit Bezug auf alle Kampfkünste vermutlich von buddhistischen Mönchen in Indien aufgestellt wurden.

  1. Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.
    一、空手は礼に初まり礼に終ることを忘るな 。
    karate wa rei ni hajimari rei ni owaru koto o wasuru na
  2. Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.
    二、空手に先手無し 。
    karate ni sente nashi
  3. Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.
    三、空手は義の補け。
    karate wa gi no tasuke
  4. Erkenne zuerst dich selbst, dann den anderen.
    四、先づ自己を知れ而して他を知れ。
    mazu jiko o shire shikoshite hoka o shire
  5. Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.
    五、技術より心術。
    gijutsu yori shinjutsu
  6. Es geht einzig darum, den Geist zu befreien.
    六、心は放たん事を要す。
    kokoro wa hanatan koto o yōsu
  7. Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.
    七、禍は懈怠に生ず。
    wazawai wa ketai ni shōzu
  8. Denke nicht, dass Karate nur im Dōjō stattfindet.
    八、道場のみの空手と思うな。
    dōjō nomi no karate to omou na
  9. Karate üben heißt, es ein Leben lang zu tun.
    九、空手の修行は一生である。
    karate no shūgyō wa isshō dearu
  10. Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du geistige Reife erlangen.
    十、凡ゆるものを空手化せ其処に妙味あり。
    arayuru mono o karate kase soko ni myōmi ari
  11. Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst.
    十一、空手は湯の如く絶えず熱を与えざれば元の水に返る。
    karate wa yu no gotoku taezu netsu o ataezareba moto no mizu ni kaeru
  12. Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.
    十二、勝つ考えは持つな、負けぬ考えは必要。
    katsu kangae wa motsu na, makenu kangae wa hitsuyō
  13. Wandle dich abhängig vom Gegner.
    十三、敵に因って転化せよ。
    teki ni yotte tenka seyo
  14. Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens und des Nicht-Treffens ab.
    十四、戦は虚実の操縦如何にあり。
    ikusa wa kyojitsu no sōjū ikan ni ari
  15. Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.
    十五、人の手足を劔と思え。
    hito no teashi o ken to omoe
  16. Sobald man vor die Tür tritt, findet man eine Vielzahl von Feinden vor.
    十六、男子門を出づれば百万の敵あり。
    danshi mon o izureba hyakuman no teki ari
  17. Feste Stellungen gibt es für Anfänger, später bewegt man sich natürlich.
    十七、構えは初心者に、あとは自然体。
    kamae wa shoshinsha ni, ato wa shizentai
  18. Die Kata darf nicht verändert werden, im Kampf jedoch gilt das Gegenteil.
    十八、型は正しく、実戦は別もの。
    kata wa tadashiku, jissen wa betsu mono
  19. Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.
    十九、力の強弱、体の伸縮、技の緩急を忘るな。
    chikara no kyōjaku, karada no shinshuku, waza no kankyū o wasuru na
  20. Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem.
    二十、常に思念工夫せよ。
    tsune ni shinen kufū seyo

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